So fuhr ich also am 10. Oktober los, alleine, und liess Kiev hinter mir. Eine wirklich beeindruckende Stadt, die ich hoffentlich nicht das letzte Mal besucht habe. Das Wetter war mässig erbaulich, es regnete immer wieder und war kühl.
Die Fahrt führte direkt Richtung Westen, das Land flach und weit und je westlicher ich kam, desto mehr änderte sich die Architektur. Holzhäuser wichen immer mehr Steinhäuser, es sieht langsam aber sicher nach Polen aus, die Kirchen wechselten von orthodox zu katholisch, die Strassen hervorragend ausgebaut mit genügend Überholmöglichkeiten.
Um ca. 16.00 Uhr war ich an der ukrainisch-polnischen Grenze. Lange Auto- und LKW-Kolonne. Da ich ja weder LKW noch PKW bin, beschloss ich, in der Mitte vorzufahren und die Beamten am Grenztor winkten mich auch gleich zu sich und öffneten das Tor. Auf der ukrainischen Seite ging das Zollprozeder relativ speditiv, viele Beamte interessierten sich für den Magirus und mein Projekt. Auf der polnischen Seite musste ich mich wieder bei den LKW einreihen, wieso genau entzog sich meiner Logik.
Nun, nach etwa einer halben Stunde konnte ich in den Zollhof fahren und da ging es dann auch recht zügig voran. Sogar durch den LKW-Röntgenbogen musste ich fahren. Nach gesamthaft zwei Stunden hatte mich "Inner Europe", sprich die EU wieder. Ich fuhr noch ein gutes Stück weiter, auf neuen Autobahnen, die leider noch keine fertiggestellten Raststätten besassen. Und so wurde es dann doch ca. neun Uhr abends, bis ich Feierabend machte. Der Vorteil jedoch war, dass ich die Uhr wieder eine Stunde zurückstellen konnte und es dann halt erst 20.00 Uhr war.
Am nächsten Tag wieder rechtzeitig losgefahren, der Verkehr nimmt Richtung Westen kontinuierlich zu. Ich durchquerte Polen und Tschechien und gelangte so in die Slowakei.
Galliker Transport AG besitzt bei Senec, in der Nähe von Bratislava, eine grosse Filiale und haben eine Vertragswerkstatt. Und in eben dieser Werkstatt liess ich verschiedene Reparatur- und Sericearbeiten am Magirus ausführen. Dafür blieb ich drei Tage im Hotel, während die gewünschten Arbeiten tadellos ausgeführt wurden. Senec ist ein verschlafenes kleines Städtchen und nicht viel los. Ich nutzte jedoch die Zeit, weiter an den unzähligen Fotos zu arbeiten und zu sortieren, Mails zu schreiben usw.
Am Freitagabend, 14. Oktober, konnte ich den Magirus wieder abholen. Rechnung bezahlt und danach fuhr ich bis nach Wien-Schwechat auf eine Raststätte. Ich traf mich mit Rebekka in Wien, die zufälligerweise gerade zu der Zeit in der Stadt weilte, um an ihrem neuen Buch zu arbeiten. Ich war bis am Montagmorgen in Wien mit Rebekka unterwegs, es gab viel zu erzählen und viel zu lachen.
Am Mittag dieses Montags fuhr ich von Wien-Schwechat weiter und kurz vor München steuerte ich einen Rastplatz an. Kaum in Deutschland eingereist, schon der erste Stau! Und kein WiFi auf der Raststätte! Da ist ja Russland besser ausgestattet! Die Fahrt lief eigentlich gut, viel Verkehr, viel Regen.
Tags darauf weiterfahren, durch München hindurch, nochmals ein Stück Österreich bis ich um ca. 14.00h vor dem Schweizer Grenzzollamt Diepoldsau stand. Und da musste ich mir erst einmal sagen, dass ich jetzt wieder Schweizerdeutsch sprechen kann...! Ich musste am Zoll noch die ganze Sache mit der MWSt. erledigen, d.h., MWSt. in der Schweiz bezahlen, damit ich die MWSt. in der Slowakei zurückverlangen kann. Wir 8 %, die 20 %. Das lohnt sich schon!
Jetzt war ich ja eigentlich ganz nahe meiner Heimat, ich fuhr aber nur noch bis zur Raststätte Glarnerland und übernachtete dort. Die Sache war nämlich die, dass niemand zu Hause war an diesem Abend und nicht, dass ich es noch rauszögern wollte. Aber so in ein leeres und kaltes Haus zurückkehren, war auch nicht gerade vielversprechend. Also schlief ich noch eine Nacht auf der Raststätte.
Das Fernsehen SRF hatte sich entschlossen, meine Rückkehr nicht zu dokumentieren, wofür ich wirklich dankbar war!
Am Mittwoch, 19. Oktober, kam ich um ca. zehn Uhr zu Hause in der Breite an und wurde ganz herzlich empfangen. Danach gab es erstmal ausgiebigen Brunch. Ich konnte nicht richtig essen, mir war noch ganz komisch. Ich war wieder zu Hause, alles war bekannt und doch irgendwie fremd. Es fühlte sich ganz sonderbar an.
Nun, ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis ich wirklich angekommen bin.
Mich hat Russland, insbesondere Sibirien und Burjatien, tief beeindruckt und lässt mich nicht los.
Und ich weiss nur eins: ich werde wieder hinfahren!
Vielen Dank euch allen, die mich auf die unterschiedlichsten Arten auf dieser Reise begleitet haben. Es war unglaublich und nachhaltig.
Doch der Rede kurzer Sinn: schaut es euch selber an!
Apropos anschauen: Ein Teil der Reise wird auf Fernsehen SRF1 im Zusammenhang mit der Sendung "Jetzt oder nie - Lebe deinen Traum!" am Samstag, 26. November 2016 um 20.10h ausgestrahlt! Reserviert euch diesen Termin und sieht es euch an!
> http://www.srf.ch/medien/news/jetzt-oder-nie-lebe-deinen-traum/
Jetzt gilt es für mich erstmal, hier anzukommen, zu landen und mich zu "re-integrieren".
Bis bald und... pajechali! Auf geht's!
Freitag, 21. Oktober 2016
Sonntag, 9. Oktober 2016
Heimfahrt Teil 2
Am 1. Oktober nachmittags fuhr ich in Kasan
ein. Hier traf ich mich mit Roland, der eine gute Woche mit mir unterwegs war. Aber er traf erst in der Nacht mit dem Flugzeug von Moskau her
ein. Ich checkte im Hotel ein, und mit etwas Geduld kriegte ich auch
einen Parkplatz ganz in der Nähe.
Das Hotel selber verfügt über keine
Parkmöglichkeiten für ein Gefährt von der Grösse des Magirus’. Roland hatte ein
super Zimmer gebucht mit Aussicht über die Stadt und sehr grosszügig. Ich kam
mir vor wie ein kleiner König...
Ich machte mich dann mal auf, ein bisschen in
der Stadt zu flanieren und schaute mal, wie sie sich so anfühlt. Jedoch schon
nach kurzer Zeit war ich ein wenig überfordert mit all dem Lärm, den vielen
Leuten und Autos, blinkenden Lichtern und Konsumtempeln, dass ich wieder ins
ruhige Hotel flüchtete. Auch für das Nachtessen verliess ich das Hotel nicht.
Es war alles ein bisschen viel nach gut drei Monaten „Wildnis“...
In der Nacht traf Roland ein und wir
wechselten noch ein paar Worte, bevor wir nochmals schliefen. Das Morgenbuffet
war genau nach unserem Geschmack!
Mit vollen Bäuchen gingen wir auf eigene
Faust los, die Stadt zu entdecken. Das Wetter war bilderbuchmässig, wir sahen
den Kreml mit Moschee und Kathedrale im besten Licht. An der Uferpromenade fand
der Stadtmarathon statt. Kasan begann mir zu gefallen und ich kam auch mit der
Grossstadt klar heute.
Nachmittags um zwei hätten wir eigentlich eine
Stadtführung gebucht, nach Rückfrage mit dem Reisebüro in Luzern stellte sich
jedoch heraus, dass die Führerin offensichtlich krank war. Wir beschlossen,
noch einen Tag anzuhängen, denn auf eine Stadtführung wollten wir nicht
verzichten. Und das sollte sich lohnen. Dann schlenderten wir halt selber noch
etwas in der Stadt rum und ich war sehr froh, wieder mal Gesellschaft zu haben.
Die Stadt präsentiert sich sehr europäisch und in den Souvenirläden entdeckten wir Sachen, die dem Kult um ihren
Staatspräsidenten bisweilen gar skurrile Formen annehmen liess...
Tags darauf gingen wir nach dem Frühstück
ins nahegelegene „Museum der glücklichen Kindheit“. Ja, ja, das hiess so! Ein
El Dorado für Vintage-Freaks. Die ganzen Kindheitserinnerungen made in USSR
waren ausgestellt. Echt der Hammer!
Um zwei Uhr nachmittags wartete in der
Lobby Anatoli, unser Führer. Er zeigte uns sämtliche grossen Sehenswürdigkeiten
der Stadt, erklärte viel und hielt sich auch nicht mit Kritik über das System
Putin zurück. Es war sehr interessant, Anatoli wusste gut Bescheid, wie die
Systeme funktionieren, wer mit wem usw. Aber auch die historischen und architektonischen
Fakten waren hochinteressant.
Zum Beispiel, dass das Ministerium für
Landwirtschaft ihr Budget lieber in Immobilien investiert als in die
Landwirtschaft (siehe Foto von ihrem Verwaltungskomplex), da sei mehr Geld zu
holen.
Alles in allem muss gesagt werden, er ist ein absoluter Profi, er weiss,
was er wem sagen kann, was für Sprüche und Scherze gehen und was nicht. Uns
gefiel diese Stadtführung ausserordentlich.
Das Nachtessen nahmen wir in einem noblen Restaurant mit tatarischen Spezialitäten ein. Sehr empfehlenswerter Laden. Wir assen hervorragend!
Das Nachtessen nahmen wir in einem noblen Restaurant mit tatarischen Spezialitäten ein. Sehr empfehlenswerter Laden. Wir assen hervorragend!
Am Dienstag, 4. Oktober verliessen wir nach
einem reichhaltigen Frühstück Kasan. Diese Stadt ist empfehlenswert. Und sie
ist der lebende Beweis, dass grosse Religionen friedlich miteinander leben und
gedeihen können. Den heutigen Tag verbrachten wir ausschliesslich mit Fahren.
Eine schöne Fahrt durch Westrussland, sanfte hügelige Landschaft, die Strassen
mal besser, mal etwas schlechter, aber wir kamen gut vorwärts. Bei einer Kneipe
irgendwo im Nirgendwo angehalten zum Übernachten. Das Nachtessen war nicht
schlecht, jedoch aus ersichtlichen Gründen nicht mit dem in Kasan zu
vergleichen. Da wir am östlichen Rand der Zeitzone waren, wurde es bereits um
halb sieben dunkel.
Unsere Fahrt ging am nächsten Tag weiter,
eine prächtige Route der Wolga entlang, spektakuläre Landschaft, die einem fast
etwas an Südengland oder Südeuropa erinnerte. Wir passierten Saratow und fuhren
danach nur noch westwärts. Am heutigen Tag übernahm Roland das Steuer, er löste
extra den internationalen Führerschein und konnte so wieder einmal LKW fahren.
Für mich die Gelegenheit, den Beifahrer oder Gast zu mimen. Ich konnte
sämtliche Sitzgelegenheiten im Magirus ausprobieren, was ja auch interessant
war.
Wir fuhren bis kurz vor eine Ortschaft
namens ANNA.
Das freute mich natürlich besonders! Sehr ruhiger Parkplatz, gute
Beiz in der alles frisch zubereitet wurde und das Personal war auch lustig und
aufgestellt. Auf dem Parkplatz sprach ich mit einem ukrainischen Fernfahrer.
Der hat den Namen „Fern-fahrer“ tatsächlich verdient. Er fährt zum Teil Routen,
die unglaublich sind. In Italien laden, in Chabarovsk (ca. 1000 km vor
Vladivostok!!) abladen! Das sind Fuhren! Ich erkundigte mich nach der Situation
an der Grenze Russland – Ukraine. Da kursieren ja die fantasievollsten
Geschichten. Sogar das EDA rät zu besonderer Vorsicht und wenn möglich, den
Grenzübergang auf der Strasse zu meiden. Unser Fernfahrer erzählte jedoch, dass
die Situation problemlos und völlig normal sei. Nun gut, wir liessen uns
überraschen.
So kamen wir mit auch eher fantasievollen
Vorstellungen in die Grenzregion zur Ukraine. Wir erwarteten viel Polizei und
Militär, Vorkontrollen, was weiss ich was alles. Doch da war gar nichts. Immer
näher an die Grenze und immer noch nichts... Bis wir schlussendlich vor dem
ersten Schlagbaum an der russischen Grenze standen. Wir wurden von zwei
freundlichen Beamten willkommen geheissen, sie kontrollierten unsere Pässe und
nach fünf Minuten durften wir in den Zollhof reinfahren. Es war nicht viel los,
ein guter Grenzübergang, an keiner Hauptroute gelegen. Schon eine Viertelstunde
später standen wir zur Inspektion unseres Fahrzeuges an der entsprechenden
Stelle.
Die Zollbeamtin wollte es wirklich genau wissen, ich musste sämtliche
Fächer innen und aussen öffnen. Doch die Situation entspannte sich schlagartig,
als ich ihr im Wohnraum drin das grosse Fach unter dem Tisch zeigte und sagte,
das sei der Keller. Danach war es nur noch lustig! Bei der Passkontrolle zeigte
ich das Formular für die Einfuhr des Magirus’ und da war ich am falschen
Schalter. Doch die gute Dame rief per Telefon ihren Kollegen an, der mit mir
auf die andere Seite ging und sämtliche Formalitäten speditiv erledigte, so
dass alles korrekt abgebucht werden konnte. Nach etwa einer Stunde konnten wir
Russland verlassen. Ich für meinen Teil schweren Herzens.
Auf der ukrainischen
Seite war dann alles etwas maroder und mindestens 10 Jahre zurückversetzt. Bei
der Einfahrt wurde ich schon von den beiden Beamtinnen nach einem kleinen
Geschenk oder etwas Geld für eine Tasse Kaffee gefragt. Kam mir schon ziemlich
seltsam vor. Nun gut, gegeben habe ich nichts, ich unterstütze keine
Korruption. Dann ging es von Häuschen zu Häuschen. Irgendwelche Formulare
wurden ausgefüllt, die ich wieder woanders stempeln lassen musste, für
irgendetwas zwei Euro bezahlen bei der Kasse usw. Aber auch mit den
ukrainischen Zollbeamten hatte ich es lustig. Die Kontrolle des Fahrzeuges war
nicht mehr so minutiös wie in Russland. Auch hier ging die ganze Prozedur etwa
eine Stunde. Von einem Konflikt der beiden Länder war absolut nichts zu spüren.
Weder auf der russischen noch auf der ukrainischen Seite hatte ich das Gefühl,
dass sie die jeweilig anderen Staatsangehörigen schikanieren. Die Stimmung auf
beiden Seiten war extrem entspannt. Es drängte sich bei uns schon die Frage
auf, woher die Presse und auch das EDA seine Informationen herkriegt. Ich
meine, was genau geht hier eigentlich ab?
Trotz der Fragen mussten wir weiter und auf
miesen Strassen fuhren wir bei Dunkelheit bis zum nächsten LKW-Parkplatz.
Leider gab es da kein Restaurant, so kochten wir selber. Das war insofern gut,
weil nun die ganzen Frischwaren aufgebraucht wurden.
Am 7. Oktober ging unsere Reise weiter,
Landschaft, Dörfer und die Menschen änderten sich nur unwesentlich gegenüber
Russland.
Gegen Mittag erreichten wir Kiew und die Fahrt durch die Stadt zum
Hotel liess uns nur hoffen, dass das Hotel über einen geeigneten Parkplatz
verfügt.
Wir waren im Hotel Ukraine angemeldet, welches stolz über dem Maidan
thront. Und sie hatten einen Parkplatz. Das Hotel ist der Hammer! Und unser Zimmer auch. Aber Bilder sagen mehr als Worte...
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten,
gingen wir einfach mal drauf los und in die Stadt. Kiew hat uns beide von
Anfang an in seinen Bann gezogen. Es ist eine Riesenmetropole, gebaut in einen
Park hinein.
Am nächsten Tag sind wir auch wieder auf eigene
Faust losgezogen und besuchten als erstes die Sophienkathedrale. Wir waren nur
begeistert und überwältigt von der Pracht und den Fresken im inneren der
Kirche. (Trotz Fotoverbot, gell Roli!!)
Im dazugehörigen Museum wurden wir jedoch schlagartig mit der neusten
Vergangenheit der Stadt konfrontiert. Es gab eine Ausstellung über die
Demonstrationen rund um den Euromaidan. Es hat uns zutiefst beeindruckt. Was
hier vor anderthalb Jahren (!!) los war, ist unvorstellbar.
Und es wird bis
heute von allen Seiten versucht, entweder die Schuld den anderen in die Schuhe
zu schieben oder zu dementieren und zu verschleiern, wie es nur geht. Aber was
die Menschen da erlebt und ausgehalten hatten ist einfach unglaublich. Das
Ganze Schrecknis fand hier, vor unseren Augen, statt.
Wir gingen mit einem ganz
anderen Gefühl wieder zurück zum Hotel, dass zu der Zeit als Spital und
Leichenhalle diente...
Ein stiller Protest gegen das Vergessen eines Veteranen.
Am 9. Oktober, ein Sonntag, das Wetter war grauslig, Regen, Bise und Temperaturen um sieben Grad veranlassten uns, das Hotelzimmer nicht unnötig zu verlassen. Um den Mittag gingen wir dann trotzdem kurz raus, aber nur, um in der Nähe einen richtigen Kaffee zu trinken. Gegen 14.00 Uhr kam dann unsere Stadtführerin zum Hotel und führte uns eben durch die Stadt. War ja auch ihr Job. Wir sahen viele Kirchen, grosszügige Parkanlagen, weitläufige Plätze, historische Gebäude und bekamen jede Menge Jahreszahlen vermittelt.
Leider konnte die gute Frau zu wenig Deutsch sprechen, als dass wir ein wirkliches Gespräch hätten führen können. Sie versuchte jedoch, den ukrainischen Standpunkt des momentanen Konfliktes und dessen Ursprung zu vermitteln, und das war ganz interessant. Vorallem, weil es deutlich von der russischen Sprachweise abweicht. So konnten wir beispielsweise russisches Kriegsgerät bestaunen, dass in der Ukraine seit dem Zerfall der Sovietunion nicht mehr vorhanden war. Es wurde im Donbas erbeutet und zeigt doch deutlich, wie Russland die sogenannten Freiheitskämpfer direkt unterstützt.
Auch die Mahnmale direkt vor unserem Hotel erinnern an die schrecklichen und bis heute ungeklärten und nicht aufgeklärten Ereignisse der jüngsten Geschichte... Die Erinnerung an die furchtbaren Ereignisse werden glücklicherweise gehegt und gepflegt. Es sind starke Zeichen gegen das Vergessen...
Wir erlebten die Stadt als einen Ort, der verzweifelt versucht, Normalität zu leben. Jedoch erleben wir Kiew auch als weltoffene, lebensfrohe und pulsierende Weltstadt. Ein Ort, der es wert ist, besucht zu werden. Ganz sicher war ich nicht das letzte Mal hier. Kiew ist definitiv mehr als nur eine Reise wert!!
Doch leider ist schon wieder ein weiterer Moment gekommen, wo ich Abschied nehmen muss. Roland wird mit dem Flugzeug nach Zürich fliegen und ich bin wieder alleine unterwegs, ein letzer Abschnitt bis in die Schweiz. Und ich kann sagen, dass ich nun an dem Punkt angelangt bin, wo ich einfach froh bin, wieder zu Hause zu sein. Nun war ich und werde ich lange genug alleine unterwegs sein und es ist gut so. Ich freue mich auf zu Hause!
Am 9. Oktober, ein Sonntag, das Wetter war grauslig, Regen, Bise und Temperaturen um sieben Grad veranlassten uns, das Hotelzimmer nicht unnötig zu verlassen. Um den Mittag gingen wir dann trotzdem kurz raus, aber nur, um in der Nähe einen richtigen Kaffee zu trinken. Gegen 14.00 Uhr kam dann unsere Stadtführerin zum Hotel und führte uns eben durch die Stadt. War ja auch ihr Job. Wir sahen viele Kirchen, grosszügige Parkanlagen, weitläufige Plätze, historische Gebäude und bekamen jede Menge Jahreszahlen vermittelt.
Leider konnte die gute Frau zu wenig Deutsch sprechen, als dass wir ein wirkliches Gespräch hätten führen können. Sie versuchte jedoch, den ukrainischen Standpunkt des momentanen Konfliktes und dessen Ursprung zu vermitteln, und das war ganz interessant. Vorallem, weil es deutlich von der russischen Sprachweise abweicht. So konnten wir beispielsweise russisches Kriegsgerät bestaunen, dass in der Ukraine seit dem Zerfall der Sovietunion nicht mehr vorhanden war. Es wurde im Donbas erbeutet und zeigt doch deutlich, wie Russland die sogenannten Freiheitskämpfer direkt unterstützt.
Auch die Mahnmale direkt vor unserem Hotel erinnern an die schrecklichen und bis heute ungeklärten und nicht aufgeklärten Ereignisse der jüngsten Geschichte... Die Erinnerung an die furchtbaren Ereignisse werden glücklicherweise gehegt und gepflegt. Es sind starke Zeichen gegen das Vergessen...
Wir erlebten die Stadt als einen Ort, der verzweifelt versucht, Normalität zu leben. Jedoch erleben wir Kiew auch als weltoffene, lebensfrohe und pulsierende Weltstadt. Ein Ort, der es wert ist, besucht zu werden. Ganz sicher war ich nicht das letzte Mal hier. Kiew ist definitiv mehr als nur eine Reise wert!!
Doch leider ist schon wieder ein weiterer Moment gekommen, wo ich Abschied nehmen muss. Roland wird mit dem Flugzeug nach Zürich fliegen und ich bin wieder alleine unterwegs, ein letzer Abschnitt bis in die Schweiz. Und ich kann sagen, dass ich nun an dem Punkt angelangt bin, wo ich einfach froh bin, wieder zu Hause zu sein. Nun war ich und werde ich lange genug alleine unterwegs sein und es ist gut so. Ich freue mich auf zu Hause!
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